Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung

Überraschend deutlich haben wir Münsinger der Zubetonierung unserer letzten Landreserven und der Generierung von Mehrverkehr eine Absage erteilt. Bravo! Kurz durchschnaufen und feiern ist angesagt!

Leider, und ich spiele wirklich nicht gerne den Spielverderber, haben wir damit nichts geschaffen, sondern nur eine weitere Verschlechterung der Situation verhindert. Das Verkehrsaufkommen in und durch unser Dorf bleibt (viel zu) hoch. Offensichtlich beschäftigt dieses Problem einen Grossteil der Münsinger und nicht nur die bei dieser Abstimmung direkt betroffenen Anwohner.

Es ist zu hoffen, dass 71.8% Neinstimmen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung zur Räson bringen (nämlich jene, die dem Pro-Lager angehörten).  Es ist auch zu hoffen, dass die 3324 Münsinger die gegen die Umzonung gestimmt haben, sich selbst bei der Nase nehmen und ein-, zweimal mehr den ÖV  statt das Auto benutzen. Unsere Probleme sind sehr wohl auch hausgemacht.

In diesem Sinne:

Vielen Dank! Weiter so!

4 Antworten auf „Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung“

  1. @ IG Beundacker (und weitere Betroffene!)
    Aber jetzt weiter…
    Schleichwege müssen gesperrt werden

    Immer mehr wird vor allem der Beundackerweg in beiden Richtungen zur Stau-Umfahrung im Dorfzentrum missbraucht.

    Wie im Schwandwald müssen die Schleichwege „Juraweg“, „Sennweg“, „Beundackerweg“ und „Höheweg“ für den Durchgangsverkehr gesperrt werden (Motorfahrzeugverbot mit Ausnahme „Zubringerdienst und Anwohner gestattet“). Diese Quartierwege sind nicht als Umfahrungsstrassen, sondern als Quartierwege (Hauszufahrt) gebaut worden. Zubringer ins Dorfzentrum Münsingen aus Norden bis Osten sind der Bärenstutz, die Trimsteinstrasse – Sonnhaldeweg (trotz der unglücklichen Verkehrs-Lösung bei der Linde…) und die Tägertschistrasse.

    Das vorschnelle und isolierte Einführen einer „Begegnungszone Höheweg“ muss im Nachhinein als Fehler eingestuft werden, mit dem man dem (an sich berechtigten) Anliegen der Anwohner Höheweg Rechnung getragen und vor allem dem Beundackerweg zusätzlichen Verkehr beschert hat. Man hätte schon damals eine Gesamtlösung dieses Verkehrsproblems über sämtliche vier Querverbindungen (und Parallelachsen zur notorisch verstopften Bernstrasse) anstreben müssen. Die Anwohner des Beundacker-, Senn- und Jurawegs wurden „auf dem linken Fuss“ erwischt.

    Wir verlangen, dass die 4 Quartierwege (wie der Schwandwald) für den Schleichverkehr gesperrt und wieder ihrer ursprünglichen Bedeutung, der Zufahrt zum Haus, zugeführt werden.

    Hoffentlich finden wir auch für die Lösung dieses Problems Einigkeit über alle 4 Quartierwege, sonst haben wir kaum Chancen…

  2. Lieber Edi
    Ich verstehe es, wenn Du am liebsten alle diese Querwege (oder eben Parallelen zur Haupstr.) mit Fahrverbot resp. „Zubringer gestattet“ belegen willst.
    Aber eigentlich bastelt man so an einer Symptombekämpfung.
    Das Problem liegt darin, dass auf der Haupstrasse zuviel Verkehr ist, der dort eigentlich nicht sein müsste.
    Alle Autofahrer westlich der Bahnlinie, die auf die Autobahn wollen, müssen zuerst durch die Ortsmitte fahren, also in entgegengesetzter Richtung zum eigentlichen Ziel (die Autobahn).
    Der ganze Ortsteil westlich der Bahnlinie ist nur durch zwei Unterführungen erschlossen! Und deren Fortsetzung heisst Hauptstrasse!
    Hier wäre doch zuerst der Hebel anzusetzen.
    Überall Fahrverbote hinzustellen, ist wie ein System an allen undichten Stellen zu stopfen, statt zu versuchen, den Druck abzubauen.
    Druck abbauen kann man mit einer zusätzlichen Erschliessung des westlichen Dorfteils – aber natürlich auch jeder selber, indem man das Auto mal zu Hause stehen lässt.
    Ich bin einverstanden, wenn Privatwege Fahrverbote haben.
    Aber Strassen, die die Gemeinde gebaut hat und unterhält, sollen auch allen zugänglich bleiben.

    Nebenbei:
    Das Verbot, gerade von der Trimsteinstrasse in den Sonnhaldeweg einbiegen zu können (ohne „Beule nach unten“), ist ein unverständlicher Schwachsinn. Lastwagen und Traktore dürfen oben durch, sie sind ja viel weniger gefährlich als PW’s… Diese Beschränkung gehört sofort aufgehoben.

    Last but not least…
    …sollten nun unsere Volksvertreter wissen, welches Thema Priorität hat.
    Nicht Symptome bekämpfen, sondern sich hinter die GROSSE Aufgabe machen. Danke an alle, die auch ein NEIN eingelegt haben.

  3. Richtig. Wir haben nur eine Verschlechterung verhindert. Einen „Fehlentscheid“ des Parlaments korrigiert. Im Verhältnis zum gesamten „Verkehrsproblem Münsingen“, wäre der Mehrverkehr durch die Oekosiedlung eine Bagatelle gewesen. (allerdings nicht für die direktbetroffenen AnwohnerInnen). Alle BürgerInnen sind – oder werden demnächst – von Verkehrsproblemen betroffen sein; links und rechts von der Kantonsstrasse; direkt oder indirekt.

    Mit dem Projekt Ortsdurchfahrt wir die Leistungsfähigkeit (die Fähigkeit Verkehr zu bewältigen) nicht gesteigert. Jede Erhöhung des Verkehraufkommens führt unmittelbar zu einer Verschlechterung der Verkehrsverhältnisse und damit zu einem Abbau der Attraktivität der Stadt Münsingen. Die Verkehrsbelastung – ein unlösbares Problem?
    Ja und nein. Der Verkehr ist und bleibt ein Problem das man nicht lösen kann. Was man tun kann ist, den Verkehr – hier und jetzt – als Realität zu akzeptieren; die Entwicklungen zu begleiten und steuern.
    Voraussetzung für diese Form der Problembearbeitung ist eine längerfristige Gesamtschau (Strategie) der Verkehrsabwicklung in den Haupt-, den Erschliessungs- – und „Wohnstrassen“ und die Bereitschaft mit Sofortmassnahmen offensichtliche Mängel und Störungen unbürokratisch zu beseitigen.
    Markus J. Schnyder

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