Waletal und die bemerkenswerte Finanzstrategie der Gemeinde Münsingen

Münsingen braucht HEUTE neue steuerkräftige Zuzüger, um die AUFGABE VON GESTERN zu finanzieren. MORGEN braucht Münsingen dann wiederum neue steuerkräftige Zuzüger, um die AUFGABEN VON HEUTE zu finanzieren. Und ÜBERMORGEN erneut, und ÜBERÜBERMORGEN nochmals … Die Bauland-Einzonung Bärenstutz/Waletal und die verschiedenen Bauland-Einzonungen in der neuen Ortsplanung 2010 sind untrügliche Zeichen dieser bemerkenswerten Finanzstrategie. Wachstum also um jeden Preis? – Haben wir während der letzten Jahre gar nichts von der unersättlichen Gier einiger Top-Shots der Wirtschaft gelernt?
Offenbar haben Behörden und Politik GESTERN ihre Aufgaben nicht ausreichend bewältigt. Die Kataloge der aktuell anstehenden Aufgaben zu Verkehr, Abwasser, Vandalismus usw. sind lang und wachsen stetig an.
Keine Familie kann über ihre Verhältnisse investieren. Sie kann sich auch nicht sanieren, wenn sie einem unbekannten „reichen Onkel aus Amerika“ schöne Augen macht.
An der Abstimmung vom 29. November 2009 haben wir das erste Mal Gelegenheit, mit einem NEIN die Wachstums- und Finanzstrategie der Gemeinde wieder aufs rechte Gleis zu bringen.

4 Antworten auf „Waletal und die bemerkenswerte Finanzstrategie der Gemeinde Münsingen“

  1. Falls die BZ meinen Leserbrief nicht veröffentlichen kann oder will, platziere ich ihn hier noch als „last minute“ Beitrag:

    „O-ton der Befürworter: Mit dem Projekt Waletal können wir neue finanzkräftige Steuerzahler in die Gemeinde holen.

    Irrtum No. 1: Mehr als die Hälfte der Parteien, die sich für den Kauf eines Hauses im Waletal interessieren, wohnen bereits jetzt in Münsingen. Ob die frei werdenden Wohnungen besonders solvente Neuzuzüger anziehen werden, darf bezweifelt werden.

    Irrtum No. 2: Wirklich „Gutbetuchte“ lassen sich nicht in einer derartigen Überbauung nieder. Wer im Waletal ein Haus kauft, wird dies in aller Regel mit Hilfe einer ansehnlichen Hypothek tun und während Jahren den Hypo-Zins von den Steuern abziehen können.

    Ausserdem: Die Einführung einer Tempo-30 Zone ist nicht wirklich ein Verkehrskonzept. Mit Messungen alleine ist es nicht getan. Es braucht rigorose Kontrollen und zwar regelmässig und auf allen Strassen-abschnitten.

    Zusätzlich zum bereits bestehenden Schleichverkehr von und nach Trimstein/Worb wird sich auch der Waletal-Verkehr in die Nebenstrassen des Bärenstutz und in die Sonnhalde ergiessen, da die Einfahrt in die Bernstrasse nach wie vor ungelöst ist. Daran werden auch ein Mittelstreifen auf der Bernstrasse und ein Laubengang an der Löwenscheune nichts ändern und schon gar nicht die Verfügbarkeit von Mobility Fahrzeugen: DAS CHAOS IST VORPROGRAMMIERT.

    Bevor an eine Überbauung im Waletal gedacht werden kann, müssen die anstehenden Hausaufgaben bezüglich Verkehrsführung gemacht werden.“

  2. Offenbar selektieren BZ und Landbote die Leserbriefe nach Kriterien, die nicht nachvollziehbar sind. – Auch mein Leserbrief wurde von beiden Zeitungen nicht veröffentlich. – Das merken wir uns.

  3. … offenbar waren sie in andere Leserbriefe Vertieft…, denn
    meine haben sie in der BZ schon und der im Landboten wird morgen veröffentlicht.
    Aber veröffentlich dein LB doch hier!

    Für die, die sich jetzt erst eingeschaltet haben:
    Waletal – NEIN am Sonntag!

  4. Herzlichen Dank allen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Münsingen für die überaus deutliche Ablehnung der Einzonung Bärenstutz/Waletal vom 29. November 2009!

    Sie haben sich ausgesprochen
    • für ein grünes Naherholungsgebiet;
    • für die Erhaltung von Kulturland (Landwirtschaft);
    • gegen die Ausdehnung der Siedlungsfläche;
    • gegen Mehrverkehr in den Quartieren, am Bärenstutz und auf der Bernstrasse;
    • gegen die „Pfläschterlipolitik“ bei der ungenügenden Bewältigung der gemeindeweiten Verkehrsprobleme;
    • gegen das untaugliche Argument „Hoffnung auf den Autobahnanschluss Süd“ im Zusammenhang mit der Einzonung Barenstutz/Waletal;
    • gegen den Handel von Bauland durch die Gemeindebehörden (gehört nicht zu ihren Kernaufgaben, im Gegensatz zur Bewältigung der anstehenden Verkehrsprobleme);
    • gegen die politisch nicht abgestützte Wachstumspolitik der Behörden;
    • gegen die Wettbewerbsverzerrung für auswärtige Gewerbetreibende;
    • gegen die verfehlte Finanzstrategie von Politik und Behörden;
    • gegen Subventionen für Spitzenverdiener;
    • gegen diffuse, hypothetische Versprechungen für höhere Steuereinnahmen;
    • gegen die unersättliche Gier einiger Wirtschaftsexponenten.

    Sie haben deutlich gezeigt, dass unsere Politiker (Freie Wähler Münsingen, EVP, EDU, FDP, Gewerbeverein Aaretal) aber auch die Behörden am Volk vorbei politisieren. Diese nehmen weniger die Interessen des Volkes wahr, als vielmehr ihre eigenen: Nach den Wahlen ist vor den Wahlen!

    Als nächste Herausforderung steht das „Baureglement 2010“ an, das in der aktuellen Fassung inakzeptabel ist. Dabei wird auch nachweislich mit inaktuellen und falschen Begleitinformationen operiert.

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